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01. März 2010
28.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil 1184
Berlin Charlottenburg
Lieblingspfeil Nr. 1184
Ziemlich kurzer Pfeil

Pfeil mit
kurzer Pfeilbahn und zugleich
platzsparenster
Pfeilbahnstartauflösung,
einem an den Anfang gesetzten Strich.



26.02.2010
In den Zeichen bin ich zuhaus

*  Nach: Jonathan Lethem "Autoren aller Länder, plagiiert euch!", deutsche Fassung in "Literaturen", Original in "Harper’s Magazine", 2007

Siehe auch den Eintrag vom 17.07.2005:
»Skrubbel«, sagte ich.
»Was?«
»Plavschk«, fuhr ich fort.
oder:
Wes Zeichen ich kenn des Lied ich sing
oder:
Meine Zeichen sind meine Burg
oder:
Daheim im Reich der Zeichen
oder:
Glück wohnt in vertrauten Zeichen
oder:
Zeichen sind das halbe Leben
oder:
Es ist mir zeichenhaft
oder:
Zeichen regiern die Welt
oder:
Ich denke Zeichen denken mich
oder:
Meine Heimat sind die Zeichen







Ich bin 1965 geboren und wuchs mit dem Fernsehen auf. Bestimmte Wörter hatte ich praktisch schon bei der Geburt im Mund – «Tempo», «Q-tip», «Nivea». Diese Begriffe waren in meiner Logosphäre so fest und ewig verankert wie «Fahrrad» oder «Brötchen».

Die Produkte und Embleme der Industrie- und Pop-Kultur waren für mich beim Aufwachsen genauso real wie die Wiese vor dem Haus oder meine Hose.

Natürlich konnte ich kaum Kopien und Parodien von den behaupteten Originalen – ob nun bei Kleidungsstücken oder Filmen – unterscheiden und wenn doch, dann dachte ich darüber nur punktuell nach. Erinnern kann ich mich an meine Irritation als Schulanfänger über den Umstand, dass eine Schultasche in den Augen meiner Mitschüler von der Firma "Scout" zu sein hatte (die fand ich hässlich und mochte die alten quer- statt hochformatigen Ranzen – wie auch schon das Wort "Ranzen" – lieber) oder doch zumindest eine preiswertere Kopie davon (in der Regel noch hässlicher und eben eine Kopie, was sie – erfolgreich implementiertes Markenbewusstsein – zusätzlich entwertete).

Man wird sozusagen rückwärts wie vorwärts geboren, hinein in ein sich um einen rum konstituierendes Reich der Zeichen, Bilder, Produkte und deren behaupteter Bezüge – hinein in eine Kultur- und Kommerz-Umwelt, die unsere natürliche Umwelt zugleich ergänzt und überlagert.
*




25.02.2010
Pathographische Analyse

"Mir kam in Köln 1912 in dieser Ausstellung, wo um die wunderbaren van Goghs herum expressionistische Kunst aus ganz Europa in merkwürdiger Eintönigkeit zu sehen war, manchmal ein Gefühl, van Gogh sei der erhabene einzige und widerwillig "Verrückte" unter so vielen, die verrückt sein wollen, aber nur allzu gesund sind. Glauben wir in dem Medium einer hohen intellektuellen Kultur, eines uns eigenen grenzenlosen Klarheitswillen, einer Pflicht zur Redlichkeit und eines dementsprechenden Realismus, glauben wir die Echtheit dieser auflösenden Tiefe, dieses Gottbewusstseins nur solchen Geisteskranken?

Wir leben in einer Zeit des künstlichen Nachmachens, der Verwandlung jeder Geistigkeit in Betrieb und Institution, des bloßen Willens zu einer Existensart und des Machens aus Einsicht, des schauspielerhaften Erlebens, in einer Zeit von Menschen, die, was sie sind, zugleich wissen, ja von Menschen mit gewollter Schlichtheit und nachgemachter dionysischer Erfahrung und gestaltender Disziplin, deren beider sie zugleich befriedigt bewusst werden.

Ist in solchen Zeiten vielleicht das Schizophrene Bedingung einer Echtheit in Sphären, die in gebundenen Zeiten auch ohne Schizophrenie echt erfahren und dargestellt werden können? Sehen wir einen Tanz um etwas, das gewollt, gesucht ist, das aber nur als Schreien, als Machen, als Gewaltsamkeit, als Selbstberauschung und Sichhineinsteigern, als flache Unmittelbarkeit und blöder Wille zur Primitivität, ja als Kulturfeindschaft sich verwirklicht und das echt und tief sichtbar ist in einzelnen Schizophrenen? [...]

*  Versuch einer vergleichenden pathographischen Analyse / Karl Jaspers. Mit einem Essay von Maurice Blanchot, aus den Franz. von Henning Schmidgen. Berlin: Merve-Verlag, 1998 (Internationaler Merve-Diskurs: 210)
ISBN 3-88396-142-6
Jaspers Text ist mal bei Piper, München 1977 herausgekommen.

Es wäre gewaltsam und eine dumme Verabsolutierung, wenn man solche Fragen einfach mit ja beantworten wollte. Solche Beantwortung übersteigt unsere Erkenntnis. Was "unecht" sei, ist uns eines der zentralsten Probleme der Psychologie, das wir keineswegs gelöst, nicht einmal genügend klar formuliert haben. [...] Sie [die Schizophrenen] aber zum Vorbild nehmen , ist gefährlich. Wie früher sich manche sozusagen abmühten, hysterisch zu werden, so könnte man jetzt von manchen sagen, sie bemühten sich, schizophren zu werden. Jedoch ist nur das erste – in begrenztem Maße – psychologisch möglich, das letztere unmöglich, daher das Bemühen notwendig zum Unechten führend."*



19.02.2010
Codierungsmöglichkeiten

offene Autotür
Fahrzeug mit Blaulicht und Rädern vom Kinde
Wer im zweiten Weltkrieg Kinderzeich-
nungen aus den USA in den Rest der
Welt mit der Post verschicken wollte,
musste damit rechnen, dass die Zen-
sur diese Post nicht passieren ließ. Wie
auch bei den ebenfalls vom Postversand
ausgeschlossenen Kreuzworträtseln und
Schachzug-Mitteilungen für internatio-
nale Fernschachpartien befürchtete die
Zensurbehörde, dass sich in dem "Da-
tengewirr" von
Kinderzeichnungen
unbemerkt Informationen codieren
lassen würden um so Spionagenach-
richten ausser Landes zu schaffen.

Quelle: "Botschaften mit doppelten Boden"
von Klaus Schmeh, telepolis 01.03.2009



Mehr Zeichnungen mit dem und für das
Kind hier.



*  Zitiert nach: "Über
den Dächern der
Schönheit" von
Daniel Kothenschul-
te, FR 16.01.2004
**  Vgl.: "Die Zukunft gehört der Tautologie" von Boris Groys, Kursbuch 122, 1995
***  Quelle: Olaf Nicolai
im Gespräch mit Jan
Wenzel, Spector Nr. 1 (cut + paste), März 2001
17.02.2010
"Ich bin dann am besten, ...

einiges ist schon weggekommen
Es taut und der Schnee verfärbt sich...
Hinweise auf "ist", "am" und "bringt" (oben) und dunkler Schnee mit vorbeifahrendem Auto (unten).
... wenn ich falsch zitiert werde"
war einmal die Überschrift eines Artikels
über Cary Grant.* Dabei wurde seine ei-
gentliche Aussage "Sie dürfen mich ruhig
falsch zitieren. Ich bin meist besser,
wenn ich falsch zitiert werde" etwas
zugespitzt und damit wohl auch ver-
fälscht (aus "ich bin meist besser"
wird "ich bin dann am besten") wieder-
gegeben.
*


"In deinen Arbeiten beziehst du dich im-
mer wieder auf andere Kunstwerke. [...]
Du verwendest Vorhandenes, sind es
Zitate?"

"Ich hätte es am liebsten, wenn man
'translation' sagt, 'Übersetzung'. Denn
es sind keine richtigen Zitate. Ich greife
Werke von anderen Künstlern auf, ich
verwende sie. [...] Die Zitate überneh-
men in meinen Arbeiten bestimmte
Funktionen und ermöglichen mir auf
diese Weise gewisse Aussagen. [...]

Meine Verweise beziehen sich nur bedingt
auf Inhalte. Sie zielen eher darauf, wie
diese erzeugt und kommuniziert werden.
[...]

Ich will dem Betrachter die Möglichkeit
geben, etwas über das Gemacht-Sein
meines Produktes zu erfahren. [...]
[Ich möchte] eine Ware erzeugen, die
über sich selbst Auskunft geben kann –
eine 'selbstbewusste' Ware, die aber
trotzdem noch als Ware funktioniert.
[...]

Es gibt von Klossowski die These, dass,
profan formuliert, im Stereotyp mehr
Kraft steckt als in der Innovation, weil
das Stereotyp mehr Ausdrucksmöglich-
keiten bereit hält. Denn die Innovation
läuft immer wieder auf eins hinaus,
nämlich auf den Namen, der sich selbst
bezeichnet
**, wohingegen das Stereo-
typ die Kommunikation am Laufen hält.
[...]

Traditionell ist der avantgardistische An-
satz, dass es zu wenige Zeichen gibt für
die Welt, dass man Zeichen erfinden
muss, wohingegen es bei [Raymond]
Roussel fast so scheint, als ob es zu we-
nig Welt gibt für die Zeichen, weil man
aus den Zeichen viel mehr Welt generie-
ren kann, als Welt da ist."
***

Und weshalb mache ich mir meine eige-
nen Zeichen
? Nicht, weil andere nicht
ausreichen würden, um das was ich will
zu repräsentieren. Ich brauche meine Zei-
chen für die von mir
gewählte Produk-
tionsform
, einem Zeichnen mit der
Hand ohne Vorzeichnung und ohne Kor-
rekturmöglichkeiten.




15.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1183
Eingekerbte und konische Pfeilbahn auf Aufsteller in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 1183
Pfeil mit konischer und eingekerbter Pfeilbahn

Mit dem Filzstift
gestrichelt: einge-
kerbte
und konische Pfeilbahn.



13.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil 1182
Ladentür in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 1182
Pfeil mit kleinem Bruder

Die im Bild zu sehende Tür ist die Ein-
gangstür zu einem Geschäft. Der größere
und obere der zwei Pfeile zeigt also ganz
unnötig nach links, lenkt er so doch eher
von der Eingangstür ab.
Im ebenfalls nach links zeigenden unte-
ren und kleineren Pfeil steht "
BITTE
DRÜCKEN
", der Pfeil zeigt aber eher
unter den Griff als auf ihn...




*  Tom McCarthy über Jean-Philippe Toussaint in der London Review of Books, 11.02.2010
12.02.2010
Zitate

Autos und Schnee
Flyer des Cuxhavener Kunstvereins auf Arbeitstisch in meinem Atelier.
I
"We don't want plot, depth or content: we want angles, arcs and intervals; we want pattern. Structure is content, geometry is everything." [Wir wollen nicht Plot, Tiefe oder Inhalt: wir wollen Winkel, Bögen und Abstände; wir wollen Muster. Struktur ist Inhalt, Geometrie ist alles.]
*

Kann ich als ein Verfechter des Szenischen in der Bildenden Kunst dieses Zitat gut finden? Ja. Denn jede Szene ist gebaut, gemacht aus Struktur und Geometrie.


Dazu passt noch dieses hier:

II
"John Dos Passos..."
"Hab ich nie gelesen."
"Also, John Dos Passos schrieb 1932, dass ein Schriftsteller versuchen sollte, ein "Architekt der Geschichte" zu sein. Und ich glaube, das haben Sie in Ihren besten Werken erreicht. Gefällt Ihnen diese Beschreibung - Architekt der Geschichte?"
"Ja, das gefällt mir."
**


III
"Informationsflut" war immer – hat bis neulich nur keiner gemerkt.


**  Aus: "Ich liege im Dunkeln und denke nach", James Ellroy im Interview mit David Peace, FR 08.02.2010
IV
"Die schlafwandlerische Sicherheit, mit der die 17-jährige Autorin [Helene Hegemann] über fremde Quellen verfügt, weist ihr künstlerisch ein besseres Zeugnis aus, als wenn sie jede Droge, über die sie schreibt, auch selbst genommen hätte."
***


V
"Um Kanadas Team für die Olympischen Winterspiele in Vancouver kümmern sich 14 Psychologen, die zwecks besserer Akzeptanz "Berater für mentales Funktionieren" heißen."
****

Mir rätselhaft, dass so eine Umbenennung die Akzeptanz steigern kann... ich finde es abschreckend und entlarvend... und es klingt nach einem mäßigen und von Orwell inspirierten Science Fiction Roman aus den 70igern.




***  Ijoma Mangold, Zeit 11.02.2010
****  Quelle: "Medaillen aus Ohrwärmern" von Matti Lieske, Berliner Zeitung [print] 11.02.2010
10.02.2010
Hegemann

In Helene Hegemanns Stellungnahme
zum Plagiatsvorwurf gegen ihr Buch
Axolotl Roadkill findet sich auch dies:
"Von mir selber ist überhaupt nichts,
ich selbst bin schon nicht von mir (die-
ser Satz ist übrigens von Sophie Rois
geklaut)."

Das zu lesen berührte mich schon eigen-
artig, weil auch mir diese Aussage der
Schauspielerin Sophie Rois in einem
Interview aufgefallen und wichtig genug
geworden war, um sie am 26.01.2010
bei mir ins Weblog
zu stellen.

Für mich ist dieses Zitat aber auch ein
weiterer Hinweis darauf, dass ihr Umgang
mit Textquellen sich eher aus Praxen (ach,
was ein übles Kackwort – aber hier passt
es) von
Theaterleuten (Dramaturgen!)
als aus Internetgepflogenheiten erklären
lässt. Wobei zugestanden sei, dass das
Internet das Kompilieren, Samplen, Re-
organisieren und Überarbeiten von Text-
quellen deutlich vereinfacht.

Und außerdem kann ich immer noch da-
rüber staunen, dass mich das
Ausmaß
der Häme
gegen Hegemann und einige
Rezensenten ihres Buches zu überraschen
vermag.




09.02.2010
Kunstpfeil_20

Autos und Schnee
auf einem U-Bahnhof
auf einem U-Bahnhof
Gianfranco Baruchello: 3 Ansichten von Tipica facies 1974, Mischtechnik, Plexiglas / Mixed media, plexiglass, 22 x 31,5 x 16 cm / 8,66 x 12,40 x 6,3 inches.
Courtesy Galerie Michael Janssen, Berlin
Wunderbare Arbeiten, schöne Ausstel-
ung:
Gianfranco Baruchello in der Ga-
lerie Michael Janssen (noch bis zum 20.
Februar).

Die links zu sehende Arbeit Tipica facies
aus dem Jahr 1974 ist nur eine von vie-
len, bei der Baruchello schön und sinnvoll
Pfeile einsetzt.


WeitereKunstpfeile:
02.02.2007 – Kunstpfeil_19
16.11.2006 – Kunstpfeil_18
04.05.2006 – Kunstpfeil_17
30.04.2006 – Kunstpfeil_16
01.11.2005 – Kunstpfeil_15
07.09.2005 – Kunstpfeil_14
27.08.2005 – Kunstpfeil_13
20.08.2005 – Kunstpfeil_12
14.07.2005 – Kunstpfeil_11
14.01.2005 – Kunstpfeil_10
17.12.2004 – Kunstpfeil_09
16.12.2004 – Kunstpfeil_08

18.11.2004 – Kunstpfeil_07
30.01.2004 – Kunstpfeil_06
22.01.2004 – Kunstpfeil_05
21.01.2004 – Kunstpfeil_04
26.12.2003 – Kunstpfeil_03
18.07.2003 – Kunstpfeil_02
09.06.2003 – Kunstpfeil_01


Auch gut:
Warum weshalb wozu Du-
champ
, ein Buch, das Baruchello zusam-
men mit Henry Martin 1985 veröffent-
licht hat und das 1993 bei Ritter Kla-
genfurt auf deutsch rausgekommen ist.

Eines der angenehmsten und hilfreichsten
Bücher über Duchamp, auch weil der Text
spürbar auf Aufzeichnungen von Gesprä-
chen, die die beiden Autoren miteinan-
der über Duchamp geführt haben, beruht.


08.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1181
Oben rechts ist der Pfeil als Detail zu sehen. (Straßenszene in Berlin Charlottenburg)
Lieblingspfeil Nr. 1181
Wenig wirksamer Pfeil

Kaum wirksam ist dieser werbende Pfeil
an einer Hausfassade in Berlin Charlotten-
burg. Nicht nur ist der Pfeil
zu klein für
seine Aufgabe ausgefallen, durch die
ex-
trem kurze und dann auch noch ab-
geknickte Pfeilbahn
wird seine Zeige-
kraft zusätzlich geschwächt.



06.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil 1180
Lieblingspfeil 1180
Bei Dämmerung in Berlin Pankow fotografiert
Lieblingspfeil Nr. 1180
Verpfeilter Buchstabe

Schön und trickreich verpfeiltes "K"
(siehe
verpfeilte Buchstaben):
durch einen kleinen Eingriff sieht man
nun drei
reduzierte Dreieckspfeile hin-
tereinander. Einziger Wehrmutstropfen:
die Pfeile zeigen nach links, was immer
etwas schwächer wirkt als nach rechts
zeigende Pfeile.

Bei der Abbildung unten zeigen die nach
links weisenden Pfeile immerhin in die
Fahrtrichtung des Lastwagens. Auf der
anderen Seite des LKW's ist das natür-
lich nicht der Fall.

05.02.2010
Unterwegs in Berlin

Autos und Schnee
auf einem U-Bahnhof
Über (oben) und unter (unten) der Erde in Berlin...
In der U-Bahn: ich höre einem Gespräch zu, komme gar nicht umhin zuzuhören, weil die Frau so laut redet. Irgendwas von Projekten und Berlin... Und dann fragt sie ihr Gegenüber: "Was meint eigentlich Gentrifizierung? Das hat doch bestimmt was mit Gender Studies und Foucault und so zu tun, oder?"



03.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil Nr. 1179
Etwas willkürlich im reduzierten Dreieckspfeil platziert wirkt das rote Rechteck.
Lieblingspfeil Nr. 1179
Gekachelter Pfeil

Asymmetrischerreduzierter Drei-
eckspfeil
an einer Hausfassade in Ber-
lin Charlottenburg.




02.02.2010
Lieblingspfeile

Lieblingspfeil 1178
Handgemalter Hinweispfeil (Detail des Bildes unten)
Lieblingspfeil Nr. 1178
Handgemalter Pfeil

Hektisch mit einem Filzstift gemalter Pfeil.



Lieblingspfeil
Hinweise am Mauerpark, Berlin (genau auf der Grenze der Bezirke Wedding und Prenzlauer Berg).
"Wer kritzelt, der erlebt die Vorlust des
Schreibens [... bezieht sich hier auf Rand-
zeichnungen
von Schriftstellern. Trotzdem
ist beides eine zu große Einengung: "des
Schreibens" und eben auch "Vorlust"].

Er bewegt schon die Schreibhand, schwärzt
das Papier, hinterlässt Zeichen und Struk-
turen, gibt den erträumten Figuren Ge-
sichter, ohne dass er sich der Mühe des
sorgfältigen Formulierens und der Askese
des genauen Denkens aussetzen müsste.
[Man kann auch schreiben, ohne sorgfäl-
tig zu formulieren oder präzise zu denken.
Und man kann genau kritzeln... ]

Er ist sprachlos glücklich oder unglück-
lich, konzentriert oder zerstreut. Oder
beides gleichzeitig: Er geht diesseits
oder jenseits der Linie, die das Schrei-
ben vom Nichtschreiben trennt, und
manchmal macht er auf dieser Linie
halt."



*  Aus dem Ankündigungs-
text zu: Randzeichen.
Drei Annäherungen an den schöpferischen Prozess
.
Bis 18. April 2010 im
Deutschen Literatur-
archiv Marbach.


*  Es gab viel Bilder, in
denen Texte, bzw.
Buchstabenfolgen,
auftauchten, die kei-
ne religiösen Dinge
vorstellten. Ganz
einfache Beispiele:
Namen von Stiftern
der Kunstwerke und
auch Ortsbezeich-
nungen.

01.02.2010
Schrift im Bild

Schlösser im Schnee
Schlösser im Schnee
Immobilien: Schlösser im Schnee – anders als vermutet eher trostlos als romantisch.
"Für die gotischen Maler ist das Bild so
selbstverständlich Wiedergabe der
Schrift, d. h. der Heiligen Schrift, dass
sie Schriftzeichen ins Bild hineinnehmen,
sei es als Spruchband, das zwischen
dem Übersinnlichen und dem Irdischen
vermittelt, zwischen dem Verkündigungs-
engel und Maria, sei es als Schriftzug
mit dem Namen der dargestellten Hei-
ligen.
* Das ändert sich erst in der Re-
naissance mit der Einführung des
pers-
pektivischen
[...] Bildraums. Jetzt
wird das Bild zur illusionistischen Dar-
stellung einer Szene. Es wird nicht mehr
vornehmlich als Teil der unabgeschlos-
senen Heilsgeschichte gelesen [... ist,
glaube ich, für die nun folgende Pointe
formuliert und ansonsten falsch], son-
dern als eine in sich
abgeschlossene
ästhetische Ganzheit
betrachtet.

Das hat Konsequenzen für die Anwesen-
heit von Schrift im Bild. Diese muss nun
motiviert werden (z. B. als Seite in ei-
nem aufgeschlagenen Buch), andernfalls
würde sie vom Betrachter als ein
die Il-
lusion störender Fremdkörper
emp-
funden."


Zitat: Schrift im Bild. Von: Peter Bürger,
30. Januar 2010, Neue Zürcher Zeitung


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Pfeil runter 31. Januar 2010
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