Zeichnungsgenerator
Was geschieht, wenn ich ein Auftragskärtchen übergeben habe?

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Zu allererst ist nach meinen Erfahrungen damit zu rechnen, daß der Rücklauf an Zeichnungsaufträgen relativ gering, die Freude über die Idee aber relativ groß ist.
Wenn ich die Kärtchen persönlich verteile, äußern mir gegenüber viele spontan erste Ideen für einen Zeichenauftrag. Mein Hinweis, daß ich gerne eine schriftliche Beschreibung hätte, dämpft im allgemeinen den Eifer etwas und führt zu dem Versprechen, mir demnächst - auf jeden Fall - etwas zu schicken.

I. Wenn dann jemand schriftlich eine Zeichnung in Auftrag gibt, dann
kann er:

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a) eine Zeichnung in meinem Sinne, für meinen "Style" beschreiben, weil er die Karte "richtig" interpretiert (was nicht ganz einfach ist), oder weil er nach dem Erhalt (oder bei Erhalt) der Karte mit mir geredet hat, oder weil er mich und meine Arbeit schon kennt.
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b) die Sache so ernst nehmen, daß er eine noch nicht existierende Zeichnung, die ihm wichtig oder notwendig erscheint, so beschreibt, daß ich eine reale Chance habe, sie anzufertigen.
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c) eine Auftrag so formulieren (auch aus der Kenntnis meiner Arbeit), daß dieser für mich kaum oder gar nicht zu erfüllen ist. Fall c) kann u.a. unter folgenden Bedingungen auftreten: jemand will besonders originell sein, jemand möchte mich herausfordern, jemand ist selber Künstler und sehr in seiner eigenen Bildwelt gefangen.
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d) mir einen Text zukommen lassen, der nicht eigentlich Aussehen und/oder Inhalt einer Zeichnung beschreibt.
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e) mir eine grafische Beschreibung (Skizze, Diagramm, Foto) zukommen lassen.
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Ich freue mich über alle Zuschriften, wobei ich zugeben muß, daß mir Variante b) am liebsten ist.
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II. Wenn ich ein Auftrag erhalte, stehen mir folgende Mög-
lichkeiten offen:
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a) ich halte mich so genau wie möglich an die Beschreibung (Kongruenz).
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b) ich halte mich - unter dem bewußtem Einsatz der von mir entwickelten und erarbeiteten Bildsprache - so genau wie möglich an die Beschreibung.
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c) ich weiche mehr oder weniger von der Beschreibung ab (Diskrepanz).
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d) ich zeichne etwas, was nicht der Beschreibung folgt, aber ihre Thematik berührt.
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e) es gibt keine Zeichnung - entweder ich fange mit der Umsetzung der Beschreibung gar nicht erst an - oder ich erkläre den Versuch für mißraten.
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Alle Möglichkeiten können eintreten, angestrebt ist Fall b): Konfrontation der eigenen Bildwelt mit der anderer, die Notwendigkeit der Neu- und Weiterentwicklung von "Darstellern", überprüfen derselben in unterschiedlichen Zeichnungen und Zusammenhängen.
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III. Kommunikation der Ergebnisse:
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Mindestens die beste nicht mißratende Zeichnung für eine Beschreibung wird gezeigt:
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a) Jeder Auftraggeber erhält eine Farbkopie der Zeichnung zugeschickt. (Farbkopien sind meist das Endergebnis meiner zeichnerischen Arbeit - die Kopiervorlage wird nie gezeigt.)
Eine Zeichnung für einen Menschen, der diese sich vorher gewünscht hat. Die Möglichkeit ist groß, mit dem Auftraggeber über die für ihn angefertigte Zeichnung ins Gespräch zu kommen. So ist Gelegenheit, Mißverständnisse in der Umsetzung auszuräumen, den Auftrag wenn nötig zu präzisieren und dann eine neue Zeichnung anzufertigen. Gegebenenfalls kann man diesen Prozeß beliebig wiederholen.
Den Auftraggeber kostet dies alles nichts (bis auf das Porto, mir den Zeichenauftrag zuzuschicken). Die Kosten der Kopie und den anschließenden Versand übernehme ich. Es sollen keine Verkäufe angebahnt werden... Die Zeichnung ist für den Auftraggeber aber nicht umsonst: er muß die Beschreibung liefern.
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b) Der Auftraggeber darf damit rechnen, daß sein anonymisierter Auftrag und eine weitere Farbkopie der angefertigten Zeichnung mit anderen Zeichnungsaufträgen und deren jeweiliger Umsetzung anderen Menschen zugänglich gemacht werden. Wenn die Zeichnungen mit den dazugehörigen Aufträgen öffentlich gezeigt werden - ob in Buchform oder in einer Ausstellungssituation - erhalten die Betrachter Einblick in meine Art der Übersetzung der Aufträge.
Nochmal: Alle Auftragstexte werden nur anonym gezeigt und jegliche persönliche Hinweise in den Auftragstexten (Namen, Adressen) werden ebenfalls anonymisiert.
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IV. Was findet eigentlich statt?
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Ich überantworte wesentliche Entstehungsmomente meiner Zeichnungen anderen Menschen Diese legen aber nicht selber Hand an, sondern schaffen mit Worten die Voraussetzungen für meine Arbeit:
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a) der Beschreiber fungiert als Auftraggeber.
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b) der Beschreiber ist Interpret der Situation des Zeichners.
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c) der Beschreiber ist Herausforderer, Freund und Gegner des Zeichners, der Zeichnung.
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A) der Zeichnungsgenerator ist beauftragt, ein Beauftragter (ein sehr schöner Zustand... ).
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B) der Zeichnungsgenerator ist der Interpret des Auftraggebers und seiner Beschreibung, der Realisator (s)einer Fiktion.
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C) der Zeichnungsgenerator ist der Auftraggeber - durch einen Menschen der einen beschreibenden Text für eine Zeichnung formulierte als Medium - an sich selbst.
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V. Was kommt nachher dabei raus?
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Es gibt also die Möglichkeit Ib) + IIb) + IIIa)&b) + IVa)&b)&c)&A)&B)&C) und dazu:
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a) die Einbeziehung, Einbindung anderer in meine Arbeit.
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b) mein Risiko, nichts geeignetes beschrieben zu bekommen.
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c) das Abenteuer der Übersetzung von Sprache in Zeichnung.
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d) die Arbeit an meiner Sehnsucht, immer - mindestens - den nächsten Strich zu wissen.
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e) Aufzeichnungssysteme (und Aufzeichnungstechniken).
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